Weshalb ein Tod nicht verhindert werden kann – Und dann ist er da…der Tod eines geliebten Menschen. Oftmals sind der Tod und der Verlust bereits schwer genug. Die Trauer, welche hochkommt, übermahnt einen und einen klaren Gedanken fassen ist im ersten Moment gar nicht denkbar. Da darf ich dir – glaube ich sagen – dass das ganz selbstverständlich ist. Wenn du mehr über die Trauerverarbeitung wissen möchtest, habe ich dir dazu einen Blog verfasst.
Und doch kommen beim einen oder anderen Tod noch Fragen auf: Hätte ich es verhindern können? Was wäre, wenn ich früher da gewesen wäre? Warum war ich gerade in diesem Moment nicht da? Fragen, welche quälen können. Fragen, welche auch schlaflose Nächte bereiten können. Fragen, welche nicht beantwortet werden können. Und doch möchte ich versuchen, dir deinen Fragen eine Erklärung zu geben. Deine spezifische Frage kann ich dir hier in diesem Blog nicht mit „Ja“ und „Nein“ beantworten.
Doch möchte ich versuchen dir zu erklären, was mit einer Seele beim Tod geschieht und welche Erfahrungen andere Menschen im Zusammenhang mit diesem Thema machen durften. So dass du versuchen darfst, deine Geschichte und deinen Verlust mit einem anderen Auge zu betrachten und vielleicht auch eine Erklärung bekommen kannst.

Weshalb kommt die Frage auf, ob man den Tod eines geliebten Menschen hätte verhindern können?
Diese Frage ist für mich wohl eine der zentralsten Fragen. Weshalb stellt man sich die Frage: „Hätte ich es verhindern können?“
In dieser Frage spiegelt sich für mich ganz viel. Zum einen zeigt es den großen Verlust, welchen man erfahren musste. Den Schmerz, welcher dieser Tod ausgelöst hat. Ja vielleicht sogar die Fassungslosigkeit über diesen Tod. Es zeigt aber auch die Zuneigung und die Liebe, welche man für die verstorbene Person empfindet. Und genau diese Zuneigung und diese Liebe ist es für mich auch, weshalb diese Frage ausgelöst werden kann. Dass man das menschenmögliche für diesen Menschen geben möchte. Dass man alles versuchen würde, um dieser Person zu helfen.
Es tut nichts zur Sache, ob man „zu spät“ da war, um zum Beispiel die Reanimation einzuleiten oder ob man jemanden nicht von seinem persönlichen Entscheid abbringen konnte, seinem Leben ein Ende zu setzten. Dies sind nur zwei Blickwinkel, weshalb diese Frage auftauchen kann. Selbstverständlich gibt es noch viele andere Ereignisse, weshalb die Frage – ob man es hätte verhindern können – aufkommen kann.
Doch für mich ist der Kern – oder man kann dem auch Auslöser sagen – dieser Frage, ganz klar die Zuneigung, Liebe und Hilfsbereitschaft, welche man gegenüber dem anderen hat.

Wenn ein Mensch selbst entscheidet, aus dem Leben zu gehen: Habe ich zu wenig unterstützt?
Gerade dann, wenn Jemand selbst entscheidet, aus dem Leben zu gehen und somit den Freitod wählt, kommen oftmals auch Fragen auf. Fragen die die Hinterblieben auch quälen können. Auch das Gefühl, nicht alles versucht zu haben, um den anderen vom Freitod abzuhalten, kann in einem hoch steigen. Dass man sich Gedanken macht, was man noch hätte tun können, ist für mich absolut nachvollziehbar.
Bei einem Freitod ist oftmals eine etwas größere und auch längere Geschichte voran gegangen. Ich durfte bereits mit einigen Verstorbenen Kontakt aufnehmen und fast alle haben mir vom selben berichtet. Dass sie sehr viel mit sich selbst ausgemacht haben. Es gab es schon auch, dass sie Hilfe in Anspruch genommen haben, doch viele Dinge haben sie trotzdem mit sich selbst ausgemacht.
Man kann schon fast sagen, dass sie in „ihrem eigenen Film“ gewesen sind und dass es zum Teil für die Angehörigen auch schwierig war, an sie heranzukommen. Ich bekam auch oft die Rückmeldung von Verstorbenen, dass sie gedacht haben, dass sie es schon selbst in den „Griff“ bekommen werden und wollten auch das engste Umfeld nicht mit einbeziehen und belasten.
Und genau da kommt für mich auch wieder diese Liebe und die Zuneigungen mit ins Spiel. Versuche dich mal in dich selbst hineinzuversetzen. Wenn es dir schlecht geht, belastest du dein Umfeld immer wieder mit deinen Problemen? Bist du diejenige Person, welche um Hilfe bittet, wenn es dir nicht gut geht? Würde es dich Überwindung brauchen? Oder bist du eher die Person, welche das Gegenüber nicht noch schwer mit deinen Dingen belasten möchtest? Ja warum belasten wir denn unser engstes Umfeld nicht sonderlich gerne? Für mich hat es sehr viel mit Liebe und Zuneigung zutun und auch damit, dass man niemanden belasten möchte – da man das Gegenüber ja gerne hat….
Ich sage nicht, dass es bei allen Menschen so ist. Ich möchte dir nur versuchen, eine Sichtweise zu geben, weshalb es manchmal schwierig ist, Hilfe anzunehmen und es für manche Menschen nicht ganz einfach ist, sein innerstes hinauszukehren.
Manchmal bekommt man es auch gar nicht so richtig mit, wie es um den anderen steht. Man kann vielleicht auch fast sagen, dass man zu Lebzeiten nicht bemerkt hat, dass es dem Gegenüber nicht gut geht. Doch kann ich dir sagen, dass gerade dann, wenn man nicht bemerkt hat, wie es um den anderen steht, du dir versuchen darfst, keine Vorwürfe zu machen. Ich weiß, es ist viel einfacher gesagt als getan. Auch ich selbst habe jemanden gekannt, welcher den Freitod gewählt hat und ich mich hinterfragt habe, weshalb man nicht bemerkt hat, das es ihm nicht gut geht.
Es war ein Bekannter, den ich nur vom Feiern und vom Weggehen am Wochenende her kannte. Das ist nun vielleicht 10 Jahre her. Er war stets – nach außen – gut gelaunt und fröhlich. Er konnte es sehr gut überspielen, dass es ihm nicht gut geht. Ich durfte aber nach seinem Tod auch erkennen, dass es sein Weg war, mit seiner eigenen Geschichte umzugehen. Dass er nicht wollte, dass die Menschen mitbekommen, wie es ihm wirklich geht. Und dies hat für mich ebenfalls dann wieder mit Respekt gegenüber dem Mitmenschen zu tun. Dass jeder selbst entscheiden darf, welches Bild das Umfeld von einem haben darf. Ganz egal ob es das nahe Umfeld ist oder auch das weitere.

Die Seele beginnt sich drei Tage vor dem Tod abzulösen
Ich weiß, dass diese Aussage bei einigen nun wohl Stirnrunzeln verursachen könnte. Was? Drei Tage vorher beginnt sie sich abzulösen? Ja genau. Und wenn ich dieser Meinung bin, dass dies so ist, hat es mit dem englischen Spiritualismus zu tun. Je nach Glaubensrichtung geht man von etwas anderem aus. Die unterschiedlichen Sichtweisen im Glauben zeigen sich ja bereits darin, dass nicht jeder Glaube sich vorstellen kann, dass man mit Verstorbenen kommunizieren kann. Und auch nicht, dass es ein Leben nach dem Tod gibt.
Wenn sich die Seele drei Tage vor dem Tode beginnt abzulösen, kann der Tod auch nicht mehr verhindert oder aufgehalten werden. Die Seele beginnt sich auch drei Tage vorher abzulösen, wenn der Tod sehr schnell und unvorhersehbar kommt. Wie dies zum Beispiel bei einem Unfall, einem Tötungsdelikt oder einem anderen schnellen Tod der Fall sein kann.
Nun fragst du dich vielleicht, wie sich die Seelenablösung mit den Rettungsversuchen vereinen lässt. Ich meine damit, wenn man versucht, einem Menschen in Not zum Beispiel durch Reanimation das Leben zu retten. Für mich ist es eine einfache Erklärung: Wir wissen ja nicht, wann das Leben von Jemandem zu Ende ist. Das weiß die Seele des jeweiligen Menschen, aber wir andere Menschen, wissen es nicht.
Ich mache dir gerne ein persönliches Beispiel bei einem Herzinfarkt oder auch bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Vielleicht hilft es dir zu wissen, dass ich ehrenamtlich auch noch als FirstResponder arbeite. Dass sind ausgebildete Ersthelfer, welche durch den Notruf aufgeboten werden und vor dem Rettungsdienst vor Ort sind, damit sie erste Hilfe leisten und wenn nötig auch mit der Reanimationen beginnen können. Für mich ist klar, dass alles versucht werden darf, um einem Menschen das Leben zu retten oder ihn zurückzuholen.
Es kann jedoch auch sein, dass diese Rettungsmassnahmen nicht mehr anschlagen und diese Person verstirbt. Dann hat dies für mich nichts mit „zu spät“ kommen zu tun, sondern damit, dass das Leben dieser Person vorbei war und die Seelenablösung bereits Tage vorher begonnen hat. Ob eine Seelenablösung beim Patienten begonnen hat oder nicht, wissen wir Ersthelfer ja nicht. Deshalb ist es für mich selbstverständlich, wenn ich an einen Einsatz komme, dass ich alles für diesen Menschen gebe.
Ja wir als Mensch auf der Erde, wissen nicht, wann unser Leben und das Leben des anderen vorbei ist. Und ganz ehrlich, da bin ich auch sehr froh drüber, wissen wir nicht, wann wir sterben werden. Aber unsere Seele kennt ja unseren Lebensplan und unseren Verlauf. Sie weiß, wann wir unsere Dinge, welche wir in diesem Leben lernen dürfen, gelernt haben. Wann wir unseren Lebensplan gelebt haben und zurück in die geistige Welt gehen dürfen. Und sie – die Seele – ist es auch, welche weiß, wann die Ablösung beginnen darf.

Wenn man bemerkt, dass jemand bald sterben wird
Ich weiß, es klingt komisch und sehr entgegen gesetzt zu dem, was ich vorher geschrieben habe – Ich habe geschrieben, dass ich sehr froh drüber bin, nicht zu wissen, wann wir sterben werden.
Es gibt aber auch in dieser Thematik einen anderen Blickwinkel – eine andere Seite des Thema Sterbens.
Es gibt immer wieder Erlebnissen und Erzählungen von Hinterbliebenen, die ihre Lieben in den Tod begleitet haben oder in den letzten Tagen vor dem Sterben noch bei ihnen waren. Doch sind diese Erlebnisse oftmals bei Sterbenden, welche bereits ein hohes Alter erreicht haben und auch altersschwach sind. Es gab diese Erfahrungen aber auch bei sehr kranken Menschen, bei welchen eine Krankheit bereits so weit fortgeschritten war, dass sie keine Lebensqualität mehr hatten und auch der Körper sehr schwach war.
In den letzten Tagen des Lebens kann man oftmals beobachten, dass diese Menschen, welche dem letzten Atemzug entgegen gehen, von ihren Verstorbenen sprechen. Also von Menschen, die bereits in der geistigen Welt sind. Dass sie diese Verstorbene wahrnehmen oder auch sehen können. Dass diese auf sie warten würden und sie abholen kommen, wenn sie bereit dazu sind in die geistige Welt zu gehen.
Von solchen Erlebnissen berichten auch immer wieder Pflegefachpersonen welche in Altersheimen oder auch Krankenhäuser arbeiten. Dass sie bei den Menschen bemerken, wenn es dem Ende zu geht und dass diese Menschen – wenn sie es noch können – sich auch mitteilen, dass sie die geistige Welt wahrnehmen können. Dass sie in ihrem Zimmer sind oder an ihrem Bett stehen. Ist es nicht eine schöne Vorstellung, dass sie abgeholt werden, wenn sie sterben?